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530 Route 31.TRIPOLIS. Von BaʿalbekNach 15 Min. öffnet sich eine grossartige Aussicht auf das Meer; hier
rechts. Der schlechte und steinige Weg tritt nach 45 Min. in das
bewaldete Wâdi Heirûna, an dessen Ende (50 Min.) der grosse
Kampf des Yûsuf Karam (S. 527) stattfand. Nach 25 Min. Weg-
theilung
(der Weg l. ist besser); nach 8 Min. unten Murhef Ker-
sâbîye
;
nach 33 Min. erreicht man die Tiefe; in 21 Min. Thälchen
mit Wasser; nach 23 Min. r. oben Merschîne. Man hat nun das
Hügelland erreicht. Nach 10 Min. bleibt r. oben das Dorf Iyal
mit Burg; im Hintergrund die Schneeberge. 18 Min. Kefr Hatta;
nach 14 Min. schlägt man den Weg l. ein, durch die Olivenbäume;
4 Min. Zegharta, mit grosser Kirche; viele Einwohner von Ehden
überwintern hier; Hütten von Gestrüpp. Hierauf steigt man in
das Flussthal des Kadîscha hinab, der hier ein starker Strom ist,
und passirt die Brücke; nach 10 Min. r. auf dem Hügel das Weli
Ardât; nach 10 Min. l. Hâret Nedjdelâya. Nach 8 Min. lässt man
einen Weg r., nach 20 Min. kommt man in die Oelbaumpflan-
zungen
, nach 10 Min. sieht man unten Tarâbulûs, dessen erste
Häuser man in 3 Min. erreicht.

Tripolis. Unterkommen findet man zur Noth im Casino, ausser-
dem
bei den Consuln (die auch in der Hafenstadt Quartier bieten können),
oder im Kloster der Terra Sancta.

Viceconsulate. Deutsches (russisches und holländisches) Vicecon-
sulat
: Iskender Katziflis, schönes Haus. Frankreich: Berlanes. Oesterreich
und Spanien: Theodor Katziflis. America und Belgien: Antonius Weini. Eng-
land
: Hodon, Schweden und Norwegen: Djouani Katziflis. Tripolis ist
Station der französischen und der russischen Dampfer (S. 12, 15) und hat
ein türkisches Telegraphenbureau.

Historisches. Der altphönicische Name von Tripolis ist unbekannt.
Die Stadt wurde, wohl nicht vor 700 v. Chr., nach der Gründung von
Aradus (S. 440) als phönicische Bundesstadt gebaut, scheint aber als
solche keine grosse Rolle gespielt zu haben; die Sidonier, Tyrier und
Aradier bewohnten in derselben abgetrennte Quartiere. Aus dem Alter-
thum
weiss man sonst wenig von der Stadt; sie wurde wiederholt
von Erdbeben heimgesucht. Von dem Palaste, den der Seleucidenfürst
Demetrius I., Sohn des Seleucus IV. hier vorfand, von der Residenz
dieses Fürsten, von den Prachtbauten, womit die Stadt zur Römerzeit
ausgestattet war, ist nichts stehen geblieben. Die Stadt lag damals am
Meere. Den Muslimen ergab sie sich ohne Widerstand. Als die Kreuz-
fahrer
heranrückten, stand sie unter einem unabhängigen Emîr. Die
Belagerung wurde durch den Provençalen Grafen Raymund von St.
Giles
im Jahre 1104 begonnen; um die Stadt abzuschneiden, wurde auf
dem Berge ihr gegenüber ein Schloss angelegt, das die Franken Mons
pellegrinus, die Muslimen Sandjîl (St. Giles) nannten. Die Zwistigkeiten
unter den Christen verhinderten die Eroberung der Stadt; erst nach 5
Jahren wurde dieselbe erobert, wobei eine grosse arabische Bibliothek von
mehr als 100,000 Bänden verbrannt sein soll. Es wurde dann eine Grafschaft
gegründet, die bald darauf der Sohn jenes Raymund, Bertram, als Lehen
erhielt. Unter den Franken war die Stadt 180 Jahre lang blühend, trotz
vieler inneren Zwiste und furchtbarer Erdbeben. Im Jahre 1289 wurde
sie durch Sultan Kilawun erobert, wobei viele Franken ums Leben
kamen und grosse Beute gemacht wurde; es soll damals in Tripolis
4000 Seidenwebstühle gegeben haben. Die neue muslimische Tarâbulûs
wurde landeinwärts bei dem Pilgerberge gebaut; im 16. Jahrh. war sie
wieder gross und volkreich und bestand wie heute aus einer Hafenstadt
(el-Mina) und einer Binnenstadt.